Hunde machen mit Begeisterung das, was wir möchten, wenn
- sie wissen, was sie machen sollen
- sie ausreichend dafür bezahlt werden
- ihre Bezugspersonen durch geschicktes Management ungewünschtes Verhalten verhindern
- ungewünschtes Verhalten schnell nett unterbrochen und umgeleitet wird.
Und auch wenn Hunde die Bedeutung eines Signals kennen, führen sie es nicht immer aus. Warum? Stell dir vor, du stehst an einer roten Ampel. Die Ampel schaltet auf grün, du fährst aber nicht los. Was für Gründe könntest du dafür haben?
Das Signal ist unklar/nicht eindeutig.
Die Ampel blinkt wild zwischen Grün, Gelb und Rot hin und her. Du musst dich anhand anderer Signale orientieren, ob du fahren darfst oder nicht.
Das Signal ist nicht erkennbar.
Die Sonne blendet dich. Du kannst nicht erkennen, ob gerade grün oder rot ist.
Du hast das Signal nicht mitbekommen.
Du warst abgelenkt und hast nicht gesehen, dass die Ampel auf grün gesprungen ist.
Das Signal ist zu kurz.
Bevor du anfahren kannst, springt die Ampel schon wieder auf Rot.
Du kannst das Signal nicht ausführen.
Du kannst nicht anfahren. Der Motor ist abgesoffen – die Elektronik ist ausgefallen – der Benzintank ist leer.
Du hast das Verhalten noch nicht für alle Kontexte generalisiert.
Du hast Autofahren mit einem Automatikfahrzeug gelernt, fährst aber gerade einen Leihwagen mit Knüppelschaltung. Du bist bisher nur auf der Ebene angefahren und musst an dieser Ampel bergauf anfahren.
Die Umweltbedingungen stressen dich.
Der Hintermann im Lamborghini hupt – es ist Blitzeis – du hast dich auf der Linksabbiegerspur eingeordnet, müsstest aber eigentlich rechts abbiegen – das Navi ist ausgefallen – es ist dunkel, es regnet und du bist schon eine halbe Stunde zu spät für eine wichtige Verabredung – der Motor säuft gerne ab, wenn man das Kupplungspedal zu schnell kommen lässt.
Umweltbedingungen verhindern das Verhalten.
Rückstau auf der Kreuzung – der Vordermann ist noch nicht losgefahren – ein Baum ist auf die Fahrbahn gefallen.
Andere Signale haben Priorität.
Wegen eines Unfalls regelt die Polizei den Verkehr – ein Krankenwagen mit Sirene und Blaulicht überholt.
Die Ausführung des Verhaltens ist gefährlich für dich.
Von rechts donnert ein LKW ungebremst in die Kreuzung.
Die Ausführung des Verhaltens ist gefährlich für andere.
Eine Person mit Kinderwagen hat die Straße noch nicht ganz überquert – ein Kind ist vor dem Auto auf die Straße gefallen – ein Hund läuft auf die Fahrbahn.
Fallen dir noch weitere Beispiele ein?
Dieser Vergleich zeigt deutlich: Wenn du könntest, würdest du losfahren, denn du willst ja weiterfahren! Allerdings könnte es sein, dass der Fahrer hinter dir denkt: „Typisch! Frau am Steuer!“
Diese Idee habe ich der „Know way, know how“-DVD von Kathy Sdao entnommen.
Die Feine Maus empfiehlt * Das Buch von Kathy Sdao!
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Foto © JillWellington via canva.com