Was für ein dröger Titel für ein Buch, das mit „die gefährliche und wundersame Reise in das Land der Freundschaft zwischen Kindern und Hunden“ so viel zutreffender beschrieben wäre! Wenn auch – zugegeben – ein wenig lang …

Es sei das Buch, das sie selbst als Schwangere gern gehabt hätte, schreibt die Autorin und so beginnt das Buch auch nicht mit dem großen Moment, in welchem ein Neugeborenes dem Familienhund „vorgestellt“ wird, sondern schon sehr viel früher: Mit Beginn der Schwangerschaft.

Mit ihrer eigenen Schwangerschaft, um genau zu sein. Miriam Arndt-Gabriel erzählt von ihren Hunden und deren Eigenheiten, ihrer Schwangerschaft, dem Wochenbett und den ersten drei Lebensjahren ihrer Tochter. Lebendig, aufrichtig und mit liebevollem Blick auf alle Beteiligten, illustriert mit zahlreichen Fotos aus ihrem Alltag mit Kind und Hunden – da ist nichts „in Szene gesetzt“.

Es macht Freude, das zu lesen!

Und transportiert gleichzeitig eine Menge Fachwissen: Über die Entwicklungsphasen von Kindern zum Beispiel und wie sich diese auf das Zusammenleben mit Hunden auswirken können. Welche Risiken, aber auch Chancen jeweils damit verbunden sind. Wie viele Möglichkeiten es gibt, all diese Phasen so zu gestalten, dass die Bedürfnisse sämtlicher Beteiligten bestmöglich berücksichtigt werden. Abgerundet werden die Kapitel durch Checklisten und Raum für eigene Notizen.

Dennoch handelt es sich nicht um einen Ratgeber im Sinne von „das muss!“ und „das darf nicht sein!“ Die Autorin lädt ausdrücklich dazu ein, zu entscheiden, was den eigenen Bedürfnissen und Glaubenssätzen entspricht. Vieles darf auch einfach sein – oder es darf einfach sein.

Mit ein paar Ausnahmen: Die NO GOs im Zusammenleben von Kind und Hund sind klipp und klar benannt. Und es werden die erwachsenen Menschen in die Verantwortung genommen, dafür zu sorgen, dass diese roten Linien nicht überschritten werden. Die Erwachsenen allein, weder die Kinder noch die Hunde.

Der liebevolle Blick allerdings, der achtsame Blick auf die Bedürfnisse, gilt auch eben diesen Erwachsenen: Sie dürfen sich mit ihren Ängsten, Sorgen, ihrer gelegentlichen Überforderung gesehen fühlen und auch für sich selbst sorgen. Hilfe in Anspruch nehmen.

„Hunde und Kinder“ benennt, ohne zu beschönigen, die Gefahr, die Familienhunde für ein Kind darstellen können, und macht dennoch gleichzeitig Mut, sich auf das Wagnis einzulassen. Es ist ein Buch, nach dessen Lektüre (werdende) Eltern sich gewappnet fühlen dürfen: Eventuelle Risikofaktoren und Warnzeichen sind bekannt, entsprechende Management- und Trainingsmaßnahmen stehen zu Verfügung. Der Blick ist frei, auch die Chancen zu erkennen. Die wundersame Reise in das Land der Freundschaft zwischen Kindern und Hunden steht unter einem guten Stern.

Für wen eignet sich dieses Buch?

Für Hundehalter:innen, die Nachwuchs planen oder erwarten, ist es ganz sicher ein hilfreicher Begleiter! Aber auch solche, deren Kinder schon etwas älter sind, können vermutlich noch das eine oder andere mitnehmen.

Ans Herz gelegt sei es allerdings auch Menschen ohne Hund, deren Kinder im Verwandten- oder Freundeskreis mit Hunden zu tun haben: Selbstverständlich liegt es in der Verantwortung der Hundehalter:innen, dafür Sorge zu tragen, dass ihr Hund kein Kind ängstigt oder verletzt! Aber erfahrungsgemäß hilft es, wenn die Eltern hierbei unterstützen. Weil sie zum Beispiel selbst wissen, dass und warum Hunde nicht umarmt werden möchten. Auf diese Weise können auch solche Kinder, in deren Familie kein Hund lebt, sich auf die Reise machen.


Info zum Buch

Verlag: Easy Dogs
Oktober 2022
Taschenbuch, ‏ 156 Seiten
ISBN-10: ‎ 3947773072
ISBN-13: ‎ 978-3947773077

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