Julie nach ihrem Beinbruch. Welche Erleichterung, dass die feine Maus eine geschlossene Hundebox längst kannte und ganz entspannt darin war!
So zahlreich die Kontroversen um das Thema „geschlossene Hundebox“ auch sein mögen, es gibt einen einzigen Punkt, in welchem sich alle – wirklich alle! – Beteiligten einig sind: Zum Zwecke des Transports sowie aus medizinischen Gründen erlaubt es das Tierschutzgesetz, Hunde in geschlossenen Boxen unterzubringen. Was erlaubt ist, heißt natürlich nicht, dass es auch gefällt: Viele Halter:innen von Tierschutzhunden, die vom Transport in ihr „neues und besseres Leben“ traumatisiert sind, wissen davon ein trauriges Lied zu singen. Aber auch Otto Normalhund steht der Sache oft mit Misstrauen gegenüber.
Das Wichtigste für alle folgenden Trainingsideen: Alles ist freiwillig. Niemals, wirklich niemals, wird der Hund nur zu Trainingszwecken zu irgendetwas gezwungen. Er wird auch nicht „erpresst“ und in größere Konflikte gebracht – will der Hund noch nicht da rein und sich die Futterbröckchen holen, stehen auch außerhalb der Box welche einfach so zur Verfügung! Auf gar keinen Fall wird etwa der Futternapf in die Box gestellt, damit der Hund aus Hunger „dann schon reingeht“. Der Hund soll später da drin entspannen können! Dementsprechend muss der Aufbau ohne Anspannung, große Aufregung oder gar Druck erfolgen.
Für unsere Hunde macht es absolut keinen Unterschied, ob die Unterbringung in einer Box dem Tierschutzgesetz entspricht oder nicht: Aus ihrer Sicht sind sie eingesperrt! Und das sollte Grund genug sein, den Aufenthalt in einer geschlossenen Box positiv aufzubauen, wann immer es möglich ist: Damit das Training greifen kann, sollte es einmal nötig sein!
Welche Box für welchen Zweck?
Stoffboxen sind leicht, lassen sich (wenn sie gut sind) mit wenigen Handgriffen auf- und abbauen und flach zusammenlegen, so dass sie mit einer Hand getragen werden können. Sie eignen sich ideal als mobile home, sind aber nicht für den Transport im Auto geeignet (es sei denn, sie sind darin sicher zu befestigen). Ein gelangweilter Junghund benötigt zum Schreddern einer Stoffbox keine fünf Minuten.
Für einen Welpen sind Stoffboxen gut geeignet, die sich auch oben öffnen lassen: Wird der Welpe schläfrig, legt der Mensch ihn vorsichtig von oben in die (ansonsten geschlossene) Box. Dabei wird er niemals allein gelassen, sondern der Mensch ist immer zur Stelle, um ihn aus der Box zu heben, sobald er ausgeschlafen hat! Ob der Hund mit im Bett schlafen soll, ist eine persönliche Entscheidung. Wenn Hundehalter:innen ihr Bett gern mit ihrem Hund teilen, ist das absolut okay. Wenn sie es lieber für sich allein haben, auch! Dann ist die oben offene Box nachts neben dem Bett ideal, um den Hund ans „Alleine schlafen“ zu gewöhnen. So hat das Hundekind gegebenenfalls die menschliche Hand zur Gesellschaft, falls es sich einsam fühlen sollte, und kann sich leicht bemerkbar machen, wenn es mal muss. (Sollte der Welpe das noch nicht tun, ist die Hundebox tabu! Er läge sonst in seinen eigenen Ausscheidungen. Dann empfiehlt sich ein Welpenauslauf, in dem genug Platz für Welpenunterlagen getrennt vom Hundebett ist.)
Hartplastikboxen eignen sich für den Transport in Auto und Flugzeug, sind leicht zu reinigen und nahezu „unkaputtbar“, allerdings ist die Luftzirkulation nicht sonderlich gut. Sie sind meist nur in zwei Hälften zerlegbar, also nicht gerade platzsparend zu verstauen, wenn sie einmal nicht gebraucht werden.
Metallkäfige erinnern Menschen an Gefängnisse, vereinen aber die Vorteile von Kunststoff- und Textilboxen: Sie lassen sich flach zusammenlegen und sind dennoch nicht kaputtzukriegen. Zudem sind sie sehr flexibel den Bedürfnissen des Hundes anzupassen: Halb oder ganz abgedeckt, warm oder eher luftig, Sichtschutz in jede beliebige Richtung oder auch ganz ohne Abdeckung für vollen „Durchzug“.
Die Frage, welche Box in welcher Position im Fahrzeug den Hund bei einem Unfall tatsächlich schützt, sprengt den Rahmen dieses Artikels.
Größe und Standort der Box
Der Hund muss in die Box passen – nicht die Box zum Wohnzimmer!
Wenn das gute Stück zwar prima in die Ecke neben dem Sofa oder unter den Beistelltisch passt, der Hund aber nicht darin sitzen kann, ohne den Kopf einzuziehen, ist sie zu klein! Idealerweise kann er darin mit ausgestreckten Beinen auf der Seite liegen, falls er das mag. Findet sich aufgrund der Hundegröße keine Box, in der sich der Hund bequem umdrehen und aufrecht hinsetzen kann, muss eine andere Lösung her, etwa ein hoher Welpenauslauf.
Der Standort sollte so gewählt sein, dass der Hund darin zur Ruhe kommen kann, also möglichst so, dass nicht ständig jemand daran vorbei läuft. Der Hausflur mit Gästetoilette mag vielleicht praktisch erscheinen, erfüllt diese Kriterien jedoch eindeutig nicht.
Gewöhnung an die Box
Viele Hunde schätzen den Höhlencharakter einer Box und suchen diese von sich aus auf – vor allem, wenn ihre vertraute Kuscheldecke dort schon auf sie wartet. Hartplastik- und Gitterboxen haben häufig einen Einlegeboden, der scheppern kann, wenn der Hund darauftritt – bitte unbedingt ein Handtuch oder eine Decke unterlegen, damit der Hund sich nicht erschrickt! Bitte zu Anfang auch die Tür der Box sichern (Spanngurte verwenden oder die Tür gleich ganz aushängen), damit sie nicht unverhofft zuschlagen und den Hund erschrecken kann.
Ist der Hund Neuem gegenüber nicht gar so aufgeschlossen, sollte die Box erst einmal ein paar Tage (oder auch Wochen) lang im Wohnzimmer stehen, ohne dass ihr große Beachtung geschenkt wird.
Um das Einsteigen in die Box zu üben, können zum Beispiel einzelne Futterbröckchen hineingeworfen werden, oder aber der Hund wird mit einem Futterbröckchen in der Hand dirigiert. Ist er skeptisch, reicht es, wenn er zunächst in die Nähe der Box geht. Dann müssen die Futterbröckchen auch nicht in die Box geworfen werden, sondern – im Gegenteil – mal hierhin, mal dorthin und zwischendurch eher zufällig auch mal in Richtung Hundebox. Wenn er sie dort noch nicht holen möchte, macht das nichts! Einfach Geduld haben.
Auch wenn der Hund soweit ist, Futterbröckchen in der Box aufzusammeln, bleiben oft die Hinterpfoten „vorsichtshalber“ draußen stehen … Lässt sich der Hund mit Futter dirigieren und hat z.B. gelernt, der Hand des Menschen mit einem Futterbröckchen darin zu folgen? Prima! Solange er kein Problem mit körperlicher Nähe hat, lohnt sich dann der Versuch, ihn in der Box zu wenden: Die Hand führt ihn bis zur Rückwand, lässt ihn dort sozusagen einen U-Turn machen, führt ihn zurück zur Boxentür und belohnt ihn dort.
Bei Gitterboxen lassen sich Futterbröcken auch sehr gut direkt durch die Rückseite füttern! Alternativ bieten Hartplastik- oder Gitterboxen die Möglichkeit, etwa ein Schweineohr (die haben meist ein Loch von der Ohrmarke) an der Rückwand festzubinden, so dass der Hund es nicht wegtragen kann: Irgendwann ist es gemütlicher, die Hinterläufe zum Knabbern in die Box zu holen.
Eine größere Box hilft natürlich auch: Einer meiner Pflegehunde, ein kleiner Pinscher, näherte sich der ihm zugedachten Box nur sehr widerstrebend. Die große Box dagegen, in der man ein Pony hätte abstellen können, fand er gerade richtig …

Trick 17: Rausgehen belohnen!
Katharinas „Trick 17“ stammt aus dem Reich der Verhaltensketten. Berüchtigt etwa in Gestalt des „Leinenjojo“ – der Hund rennt in die Leine, macht ein Schrittchen zurück und wird dafür immer schön belohnt, aber das Ziehen wird und wird nicht besser! Tja, wie heißt es so schön: „Du bekommst, was du verstärkst, nicht das, was du gemeint hast.“ Wenn der Hund dafür belohnt wird, dass sich die Leine lockert, dann muss die Leine vorher gespannt sein! Also wird er sie immer wieder auf Spannung bringen.
Dasselbe passiert gerne bei der Hundebox. Wofür belohne ich den Hund? Na, dafür, dass er reingeht. Das ist ja anfangs richtig. Sobald er das ohne Zögern o.ä. Konfliktzeichen tut, sollte ich aber anfangen, auch das Rausgehen zu belohnen. Warum? Um fürs Reingehen belohnt zu werden, muss er erst mal draußen sein. Ein „Boxenjojo“! Um hingegen fürs Rausgehen belohnt zu werden, muss er erst mal drinnen sein, also … wird er gerne schnell wieder reingehen!
Er will da nicht rein!
Manche Hunde finden Boxen einfach gruselig. Mit langem Hals ein paar Futterbröckchen herausangeln, mag noch angehen, aber hineingehen? No way!
Wie bereits erwähnt, kann für den Anfang eine sehr große Box hilfreich sein. Viele Hunde finden – ganz im Gegensatz zu Menschen – Gitterboxen angenehmer, da sie einen freien Blick in alle Richtungen gewähren. Soll der Hund von Reizen abgeschirmt werden, kann man sie später immer noch mit Laken abdecken.
Sowohl Gitter- als auch viele Textilboxen lassen sich an mehreren Stellen öffnen, so dass der Hund eben nicht vor einer Höhle, sondern vor einem Tunnel steht – er kann sich seinen Keks erst einmal „im Durchlaufen“ mitnehmen. Bei Hartplastikboxen lässt sich der obere Teil abnehmen, so dass die untere Hälfte zunächst einmal als Körbchen dienen kann. Alternativ kann ich meinem Hund beibringen, auf ein Signal hin auf eine Decke zu gehen, wofür er stets fürstlich belohnt wird. Dann wandert Zentimeter für Zentimeter die Decke in die Box …
Bei alledem ist es das Wichtigste, dem Hund Zeit zu lassen! Je wichtiger es mir ist, dass „er es endlich kapiert“, desto mehr hemme ich ihn möglicherweise. Meinem Hund entgeht ja nicht, wenn ich mit Spannung, Aufregung oder großem Ernst dabei bin. Vielleicht ist es dann besser, es liegt manchmal ganz zufällig eine dicke Scheibe Blutwurst in der Box und ich gucke nicht hin …
Er geht rein – und nun?
Wenn mein Hund ohne Zögern mit allen vier Pfoten in die Box geht, kann ich dies mit einem Signal belegen, indem ich – unmittelbar bevor er hineingeht – „Box“ oder ein anderes Wort meiner Wahl sage. Bei einem Welpen, den ich noch in die Box lege, sage ich das Signal einfach dazu (das Hochnehmen davor wird ebenfalls angekündigt!).
Wenn ich dies einige Male geübt habe, gebe ich mein Wortsignal, bevor ein Futterbröckchen in die Box kullert. Es macht nichts, wenn der Hund dann erst einmal einen Moment lang „nachdenken“ muss! Wenn er gar nicht auf des Rätsels Lösung kommt, versuche ich, ihn mit der leeren Hand in die Box zu locken. Klappt auch das nicht, gehe ich ein paar Trainingsschritte zurück.
Im nächsten Trainingsschritt bekommt der Hund das Signal für „geh in deine Box“ aus wechselnder Entfernung (langsam steigern!) und auch aus verschiedenen Richtungen von der Box aus gesehen.
Sofern der Hund Clicker oder Marker kennt, kann dieser selbstverständlich genutzt werden! Auch den Moment, in dem der Hund die Box wieder verlässt, kann ich benennen, z.B. mit „aussteigen“. Dieses Signal verwende ich dann auch für das Hinausspringen aus dem Kofferraum.
In der Box verweilen
Dazu gebe ich meinem Hund in der Box einen gefüllten Kong oder ein Stück Dörrfleisch (z.B. Rinderkopfhaut), also etwas, das ihn einige Zeit beschäftigen wird. Während dieser Zeit kann ich die Box kurz schließen. Dafür suche ich mir wiederum eine Ankündigung aus, z.B. „Tür zu“, die ich immer dazusage, wenn ich die Tür schließe. Für den Anfang genügt es, wenn die Tür gerade solange geschlossen wird, dass er dies zur Kenntnis nimmt. Dann schrittweise immer länger. Später kann die Box verschlossen bleiben, bis er mit seiner Leckerei fertig ist. Dabei bleibe ich immer unmittelbar neben der Box. Mich kurz ein paar Schritte von der Box wegbewegen, ohne dass er unruhig wird, ist ein weiterer Trainingsschritt. Ich lasse ihn aber niemals allein in der geschlossenen Box!
Im nächsten Schritt bitte ich meinen Hund in die Box, wenn er sowieso müde ist und ruhen möchte. Ich schließe die Box und bleibe in unmittelbarer Nähe. Dort lese ich ein Buch, mache Entspannungsübungen (Iris: Yoga zum Beispiel hat auf Hunde und Katzen eine ganz erstaunliche Wirkung! Katharina: Wenn Mensch es denn entspannend findet …) oder ebenfalls ein Nickerchen.
Ruht er entspannt, kann ich beginnen, mich auch dann von der Box zu entfernen, wenn er nichts zu knabbern hat. Es ist absolut okay, meinem Hund den Aufenthalt in der Box mit einer Knabberei zu „versüßen“, er sollte jedoch nicht verknüpfen, dass es in der Box immer etwas geben muss.
Achtung: Sollte der Hund bei geschlossener Tür wirklich unruhig werden, auf keinen Fall abwarten, bis er sich wieder beruhigt! Ja, im Grunde „belohne ich sein Theater“, wenn ich die Tür dann aufmache. Dennoch kommt es nicht in Frage, ihn da drin winseln und scharren zu lassen, denn das sabotiert mein letztendliches Trainingsziel. Sollte das also passieren, sofort die Tür aufmachen, Hund rauslassen, nochmal zwei Futterbröckchen in die Box werfen und das Training ist beendet. Und ich weiß jetzt, dass ich einen Trainingsschritt zurück machen und nächstes Mal die Tür kürzer schließen muss.
Er soll da freiwillig drinbleiben!
Viele Hunde suchen ihre Box von sich aus auf, wenn sie ihre Ruhe haben möchten, und schaffen es auch, in spannenden Situationen in der offenen Box zu verweilen, bis sie das Signal zum „aussteigen“ erhalten. Anderen dagegen hilft, auch wenn das zunächst seltsam klingen mag, die geschlossene Box, sich zu entspannen: Wenn die Frage „soll ich oder soll ich nicht?“ sich nicht mehr stellt, kann man sich ebenso gut hinlegen!
Sollten Kinder im Krabbelalter anwesend sein, schützt die geschlossene Box nicht nur die Kinder vor dem Hund, sondern in erster Linie den Hund vor neugierigen Kinderhänden. Und spätestens im Auto oder im Flugzeug stellt die Frage sich nicht mehr. Wenn mein Hund in kleinen Schritten und angepasst an seine Bedürfnisse gelernt hat, dass die Box nicht nur Ruheort und Schutzraum ist, sondern auch immer mal wieder eine Zeitlang geschlossen wird, wird er kein Problem damit haben.
Wer entscheidet, wann „genug“ ist?
Einer der wichtigsten Merksätze im Hundetraining lautet „Jedes Signal, das ich gegeben habe, löse ich auch auf!“. Wenn ich meinen Hund zum Beispiel gebeten habe, sich hinzusetzen, dann sage ich ihm selbstverständlich auch Bescheid, wenn ich das nicht mehr für nötig oder wünschenswert halte. Wer mit Markersignal trainiert, kann nur dieses geben („Click beendet das Verhalten!“) oder immer auch ein Auflösesignal.
Ein „Bleib“-Signal kann helfen, Missverständnisse zu vermeiden, aber ich sollte meinen Hund nicht mit „bleib!“ … „bleiiib!“ … „BLAIIIB!“ an Ort und Stelle bannen müssen. Stattdessen sage ich ihm einfach, wenn er jetzt etwas anderes tun kann. Falls er das überhaupt möchte.
Die Box, aber auch die Liegestelle, „hängen da so dazwischen“: Wenn ich meinen Hund bitte, seine Liegestelle aufzusuchen (sei es, damit er sich entspannen kann, oder auch einfach, damit er kurz mal nicht im Weg ist), dann möchte ich schon, dass er nicht gleich wieder aufspringt! Aber natürlich muss er nicht wie angenagelt liegen bleiben: Sollte er zum Beispiel Durst bekommen und zu seinem Wassernapf wollen, muss er nicht auf meine Erlaubnis warten – dann steht er halt auf. Und falls er einschläft, werde ich ihn weder wecken, noch warten, bis er wieder aufwacht, damit ich mein Signal wieder auflösen kann!
Ich für mein Teil nenne diesen Prozess „aufweichen“: Grundsätzlich löse ich jedes Signal, das ich gegeben habe, auch wieder auf. „Grundsätzlich“ bedeutet aber – nicht nur für mich, sondern generell! – dass es Ausnahmen gibt. Sofern mein Hund also verinnerlicht hat, dass „geh bitte auf deine Liegestelle / geh bitte in deine Box“ ihn grundsätzlich dazu anhält, dort auch zu bleiben, dann ist es überhaupt kein Problem, wenn er im Einzelfall anders entscheidet!
Und wenn ich sage, dass ich meinen Hund bitte, dann meine ich das genau so: Er kann meiner Bitte nachkommen, muss aber nicht. Und das funktioniert erstaunlich gut!
Wie lange darf die Box geschlossen sein?
Normalerweise würden wir ein Verhalten so üben, wie es nachher aussehen soll – auch in der Dauer. Andererseits kommt es grundsätzlich nicht in Frage, den Hund mehrmals pro Woche stundenlang in der Box einzusperren, um für den Notfall zu üben!
Für die Gewöhnung an die (geschlossene) Box reicht es ja erst einmal, dass er das überhaupt kennt und dadurch nicht gleich in Stress oder Frustration gerät. Im Ausnahmefall kann die Box dann auch länger geschlossen bleiben – solange es eben wirklich nötig ist. Eine „Zeitvorgabe“ können hier nur der Hund sowie die eigene ehrliche, an den Bedürfnissen und dem Wohlergehen des Hundes orientierte Beobachtung und Einschätzung machen. Oder eine qualifizierte Hundetrainerin (s. unten)!
Einige veterinärmedizinische Publikationen setzen die Zeit, die ein Hund in einer geschlossenen Box verbleiben sollte, mit max. 20 bis 30 Minuten an. Die wissenschaftliche Grundlage dafür ist mehr als dünn, wie wir hier im Detail aufgezeigt haben. Aber sei’s drum – wer ganz auf der sicheren Seite sein möchte, beschränkt das Üben der geschlossenen Tür auf ca. 20 bis 30 Minuten.
Danach öffne ich die Tür und mein Hund entscheidet selbst, ob er noch ein bisschen liegen bleiben oder aufstehen möchte. Im Idealfall schläft er einfach weiter …
Greift das Training?
Je nach Hund werde ich manche Trainingsschritte vielleicht nur streifen oder ganz überspringen können. Vielleicht muss ich aber auch sehr lange und geduldig üben und viele Umwege machen. Sollte mein Hund generell nur schwer zur Ruhe kommen, schnell frustriert sein, mir auf Schritt und Tritt folgen wollen, und/oder ein Problem mit dem Alleinsein haben, bin ich gehalten, meinen Trainingsfokus hierauf zu richten, bevor ich versuche, ihn an eine Box zu gewöhnen. Sie wird diese Probleme nämlich nicht lösen, versprochen!
In diesem Fall besteht der beste Lösungsansatz darin, eine Trainer:in ins Boot zu holen. Empfehlenswerte Hundeschulen findest du wie immer bei Trainieren statt dominieren sowie beim IBH e.V.!
Hier findest du unsere Artikelserie über die Hundebox!
Teil 1: Voraussetzungen
Teil 2: Training und Management
Teil 3: Wissenschaft
Teil 4: Recht
Unser Buchtipp* zum Thema Entspannung!
Maria Rehberger
Gelassenheit im Alltag und beim Training
Wenn dein Hund zu den hibbeligen Charakteren gehört, wird dieses Buch für euren gesamten Alltag wertvoll sein. Außerdem findest du darin schöne Ideen, wie du auch die Box zusätzlich mit Entspannung „aufladen“ kannst, etwa mit Duft oder Musik, Hörbuch, RelaxoDog …
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Foto © Katharina Volk